Schwank ITBU User Manual Page 54

  • Download
  • Add to my manuals
  • Print
  • Page
    / 200
  • Table of contents
  • BOOKMARKS
  • Rated. / 5. Based on customer reviews
Page view 53
Ergebnisse und Diskussion
32
sterisch wenig anspruchsvollen Lewis-Base PMe
3
selektiv zum Monoaddukt 66. Die
Molekülstruktur von 66 weist als besonderes Merkmal eine seltene BClB-Brücke auf,
welche durch eine dative Cl→B-Wechselwirkung zum sp
2
-Borzentrum zustande kommt.
Unter Verwendung der etwas größeren Base PEt
3
hingegen treten nicht trennbare Gemische
des halogenverbrückten Adduktes 67a und eines umgelagerten Adduktes 67b, bei dem beide
Chlorsubstituenten am sp
3
-hybridisierten Boratom und beide Mesitylsubstituenten am
sp
2
-hybridisierten Boratom gebunden sind, auf. Dabei überwiegt bei Verwendung des
Lösungsmittels C
6
D
6
67a mit 93% deutlich gegenüber 67b mit 7%. Auch bei Verwendung der
räumlich anspruchsvollen Base PMeCy
2
kann ein Gleichgewicht zwischen halogen-
verbrücktem und umgelagertem Addukt 68a und 68b beobachtet werden. In diesem Fall liegt
allerdings ein umgekehrtes Isomerenverhältnis vor (in C
6
D
6
34% zu 66%).
[118]
Durch den
Einsatz der sterisch noch anspruchsvolleren NHCs IDip (IDip = N,NBis-di(iso-
propyl)phenyl-imidazol2yliden) bzw. SIMes (SIMes = N,N-Dimesitylimidazolidin) in der
Reaktion mit 65 erhält man selektiv das umgelagerte Addukt 69 bzw. 70 als einziges Produkt
(Schema 35).
[120]
Schema 35. Synthese der sp
2
sp
3
-Diboranaddukte 6670.
Eine derartige 1,2-Arylverschiebung, wie sie in den umgelagerten Addukten 67b, 68b, 69 und
70 beobachtet wird, ist in der Diboranchemie äußert ungewöhnlich. Die Umsetzungen zeigen,
dass bei der Isomerenverteilung ein klarer Trend vorliegt und das umgelagerte Addukt umso
stärker favorisiert wird, je sterisch anspruchsvoller die eingesetzte Lewis-Base ist. Der
zunehmende räumliche Anspruch der Lewis-Base wirkt einer effektiven BCl-
Wechselwirkung und damit der Stabilisierung der erwarteten Adduktstruktur entgegen.
Dadurch wird der Umlagerungsprozess begünstigt. Der postulierte Mechanismus dieser
Reaktion wurde mit einer Wagner-Meerwein Umlagerung verglichen.
[120, 121]
Bei dieser
entsteht nach der Abspaltung einer A/jointfilesconvert/346408/bgangsgruppe ein primäres Carbeniumion. Da dieses im
Vergleich zu sekundären oder tertiären Carbeniumionen weniger stabil ist, wandert ein
Substituent von einem sp
3
-Atom zu einem benachbarten Atom mit einem freien p-Orbital.
[122]
Page view 53
1 2 ... 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 ... 199 200

Comments to this Manuals

No comments