Einleitung
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Abbildung 8. Valenzorbitalenergien (in eV) von N
2
, CO, BF und BNH
2
. Die Lokalisierung
des jeweiligen MOs am elektropositiveren Bindungspartner ist in Prozent angegeben.
[67]
Somit sollten Borylenliganden aufgrund des hochliegenden HOMOs sowie der hohen
Lokalisierung der Elektronendichte am Boratom über bessere σ-Donoreigenschaften als
Stickstoff oder Kohlenmonoxid verfügen. Die energetisch ähnliche Lage des LUMOs weist
wiederum auf vergleichbare π-Akzeptoreigenschaften der verschiedenen Liganden hin. Der
geringe HOMO-LUMO-Abstand des Borylenliganden (BF: 4.6 eV, CO: 7.0 eV, N
2
: 8.0 eV)
führt allerdings zu einer kinetischen Labilität. Diese erfordert eine Abschirmung des reaktiven
Borzentrums durch elektronisch stabilisierende oder sterisch anspruchsvolle Liganden.
[67, 68]
1.2.3.1. Terminale Borylenkomplexe
Die wichtigste Darstellungsmethode für terminale Borylenkomplexe ist die zweifache
Salzeliminierungsreaktion von Dihalogenboranen mit dianionischen Übergangsmetallaten.
Auf diese Weise wurden 1998 sowohl von Cowley der erste terminale Eisenborylenkomplex
[(η
5
-C
5
Me
5
)(OC)
2
FeB(η
5
-C
5
Me
5
)] (24),
[69]
als auch von Braunschweig die ersten terminalen
Aminoborylenkomplexe [(OC)
5
M=BN(SiMe
3
)
2
] (M = Cr (25); M = W (26))
[70]
synthetisiert
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